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Beim 6ten Bibermann purzeln die Rekorde - Rennen kurz vor Abbruch
Es sollte ein Tanz auf Messers Schneide werden. Bedrohlich türmten sich Wolkenberge auf. Um die Sicherheit aller Teilnehmer und Zuschauer zu gewähren, stand man kurz vor Rennabbruch. Trotz der schwierigen Bedingungen erzielten Athleten Topzeiten.
Der Tag fand einen gelungen Auftakt im Schüler- und Jugendduathlon. Die jüngsten Teilnehmer der Erfolgsveranstaltung gingen schon um 9:45 auf die Lauf- und Radstrecken. "Es sind so viele, wie noch nie!" freute sich Mitorganisator Jonathan Pargätzi vom RSC Lüneburg über mehr als 30 Kinder. Als die Kinder dann auf dem Schlossplatz lospreschten, säumten schon zahlreiche Zuschauer die Strecke und feuerten an. "Wir freuen uns auch besonders darüber, dass immer einige Kinder aus Bleckede und der näheren Umgebung hier mitmachen", ergänzte Pargätzi. Dieses Mal beteiligten sich sogar Kinder aus Flüchtlingsfamilien und erzielten tolle Ergebnisse.
Noch bei bestem Wetter konnte der Triathlon über die Olympische Distanz (1,5km Schwimmen, 40km Radfahren, 10km Laufen) stattfinden. Mit der Seriensiegern Peggy Kleidon und den Vorjahressiegern Peter Langfeld und Daniel Behrens durfte man ein spannendes Rennen erwarten. Kleidon wurde in einem kleinen Frauenfeld erwartungsgemäß Siegerin, konnte nur eine Woche nach einem Langsdistanzrennen wieder gute Form zeigen. Bei den Männern bahnte sich jedoch eine Überraschung an: Maik Sobiech aus Berlin hatte niemand auf der Rechnung. Schon beim Schwimmen legte er den Grundstein für seinen Erfolg und entstieg der Elbe als Erster. Richtig eng wurde es dann im Kampf um die Plätze zwei und drei. Nach gut zwei Stunden Renndauer setzte sich der Geesthachter Langfeld gegen Behrens erst im Zielsprint durch. "Wahnsinn, dass es nach so langer Renndauer noch so eng wird", meinte Dirk Meyer, der mit dem RSC-Organisations- und Helferteam die Veranstaltung durchführt.
Allerdings machten sich zunehmend Sorgenfalten auf den Stirnen der Veranstalter breit, schien der krönende Abschluss des Wettkampftages – die Bibermann Volksdistanz – durch ein aufziehendes Gewitter ernsthaft gefährdet. Meyer: "Das Schwimmen war sicher, aber während des Radfahrens verdunkelte es sich zunehmend". Gemeinsam mit den Einsatzkräften entschied man jedoch, das Rennen weiter laufen zu lassen. Die Erfahrungen der Polizei und Feuerwehr Bleckede zahlten sich schließlich aus, denn das Unwetter zog nördlich vorbei. Allerdings führte ergiebiger Regen zu einigen, glücklicherweise glimpflichen Stürzen auf der Radstecke, weil Athleten wegrutschten.
Nach dem Schwimmen über 500m setzte sich bereits die Führungsgruppe um den Zweitligastarter Jean-Pierre de Lannoy ab. Im Schlepptau von de Lannoy: Matz Materne. Der Jugendliche aus der vereinseigenen Talentarbeit blieb in Schlagdistanz und konnte auch auf den ersten Radkilometern an der Spitze verbleiben. Nach 8km musste der Lüneburger Schüler jedoch de Lannoy ziehen lassen, der bis zum zweiten Wechsel etwa 45 Sekunden Vorsprung herausfuhr. De Lannoy spielte nun seine ganze Klasse aus. Noch die Kilometer des Bundesligafinales in Hannover von Samstag in den Beinen, donnerte der starke Läufer über den Kurs und krönte seine Leistung mit einer deutlichen Unterbietung des Streckenrekordes des Vorjahres. Bei den Frauen bahnte sich eine weitere Überraschung an. Während alle mit der Fortführung der Siegesserie von Maria Warcocz rechneten, setzte sich die Magdeburgerin Franziska Röver beim Radfahren immer mehr nach vorne ab und lief einem ungefährdeten Sieg entgegen. Warcocz konnte diesen Rückstand auch mit einer guten Laufleistung nicht mehr wettmachen. Besonders freuten sich die Veranstalter über Antonia Koch, die den dritten Rang entschlossen gegen Carolyn Schaltegger mit einem Schlussspurt verteidigte.
"Es hat alles sehr gut geklappt" resümierte Meyer. "Wir freuen uns jetzt schon auf das nächste Jahr".